Marseille ist eine dieser Städte die man liebt oder schlicht nicht mag – So ein wirkliches Zwischendrin gibt es nicht, das sagen selbst die „Marseillaner“ über ihre Stadt.

Ich hingegen bin der Meinung, Marseille ist eine Stadt in die man sich „fallen lassen“ muss um Ihren Flair und Charme zu entdecken und lieben zu lernen. ICh habe selbst knapp ein halbes Jahr in Marseille gewohnt, gearbeitet und gelebt - was soll ich sagen… Ich liebe diese Stadt!

DIE VIELFALT VON MARSEILLE

Marseille ist eine Hafenstadt im Süden Frankreichs in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur. Wie viele Hafenstädte Südeuropas ist die Zuwanderungsrate sehr hoch und so oft ich von Freunden, Bekannten und auch Kunden höre „die Kriminalitätsrate sei doch in Marseille so hoch“ muss ich Marseille in Schutz nehmen: Es mag sein, dass Marseille ein Kriminalitätsproblem hat aber davon bleibt der Normalbürger und erst recht der Normaltourist absolut unberührt. Wie jede Großstadt hat auch Marseille seine Ecken und Stadtteile, wie z.B. La Savine in den Quartiers nord, welche man besser meidet. Aber all das wirft nur einen kleinen Schatten auf die Stadt welche mit ihrem Umland bunter, abwechslungsreicher und schöner nicht sein könnte.

Marseille ist nicht nur die Mutter aller französischen Städte sondern auch vieler bekannter Persönlichkeiten. So ist es kein Zufall, wenn man bei Touren durch die Stadt auf Namen wie Zinédine Zidane und Charles Fabry aber auch Antoine de Saint-Exupéry (welcher in Marseille starb) stößt.

Auf so eine Tour durch und rund um Marseille nehme ich euch gern mit - egal ob für den Sonnenanbeter, Kunst- & Kulturliebhaber, die Shoppingqueen, den Wanderer oder den Foto-Enthusiasten – diese Stadt hat für jeden genau das Richtige in petto!

DIE CORNICHE UND DER PALAIS DU PHARO

Die wohl prominenteste Küstenstraße Marseilles ist mit ihren fast 4km Länge die Corniche Kennedy. Sie ist nicht nur für Ihre tollen Ausblicke, den Parc Valmer und das Monument aux rapatriés d'Afrique du Nord, an welchem die Corniche endet, bekannt. Vielmehr macht ein ehemaliger Weltrekord auf sich aufmerksam – die längste Sitzbank der Welt. Folgt man der Corniche und darüber hinaus gelangt man zu einer weiteren Sehenswürdigkeit Marseilles, dem Palais du Pharo. Das heutige Kongresszentrum geht auf den Kaiser Napoléon III. zurück und bildet ein imposantes Fotomotiv vom Mittelmeer gesäumt.

DER ALTE HAFEN

Vom Pharo ist es nur noch ein Katzensprung zum alten Hafen, dem Vieux-Port. Der alte Hafen mit seinem wunderschönen Blick auf die Schutzpatronin der Stadt, der Notre-Dame de la Garde, ist gleichermaßen das touristische Zentrum der Stadt. Nicht nur zur Mittagszeit lockt der Vieux-Port mit einer Vielfalt an günstigen Mittagsmenüs bereits unter 10€. Besonders abends entwickelt sich der alte Hafen zu einem belebten Zentrum mit verschiedenen Bars und Lokalitäten. Die wunderschöne Beleuchtung des Hafens, gepaart mit den mediterranen Temperaturen laden auf das ein oder andere Getränk unter freiem Himmel ein. Aber nicht nur für Nachtschwärmer ist der alte Hafen „the place to be“, denn auch Fotografen und Foto-Enthusiasten kommen voll auf ihren Geschmack.

Ein weiteres Highlight am alten Hafen bildet das 5 Sterne InterContinental – Hotel Dieu, welches seit dem Jahr 1188 über 800 Jahre hinweg als städtisches Krankhaus diente und seine jetzige Gestalt durch die Wiedereinweihung von Kaiser Napoleon III. erhielt.

NOTRE-DAME DE LA GARDE

Die Notre-Dame de la Garde ist definitiv ein weiterer Punkt der touristischen To-Do-Liste. La Bonne Mère – „die gute Mutter“, wie diese Marien-Wallfahrtskirche liebevoll genannt wird, ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie ragt hoch über der Stadt und bietet zur einen Seite einen atemberaubenden Ausblick auf die Gefängnisinsel Chateau d'If, welche Literaturinteressierten aus dem Grafen von Monte Christo bekannt sein dürfte und zur anderen Seite einen weiten Blick auf die Stadt. Zu erreichen ist die Basilika nicht nur zur Fuß, denn es fährt regelmäßig auch ein Linienbus den steilen und mühsamen Weg hinauf. Der Ausblick der 161 Meter hohen Anhöhe ist vor allem zu den Abendstunden ein beliebter Treffpunkt. Sobald die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verblassen wird es ruhig um die Basilika und die Anhöhe über den Dächern der Stadt entpuppt sich bei jung, sowie alt als perfekter Ort für ein romantisches Picknick.

STADE VÉLODROME

Auch Sportfans und Naturliebhaber kommen in und rund um Marseille auf ihre Kosten. Vom berühmten Stade Vélodrome ganz abgesehen, welches mittlerweile fast als ein weiteres Wahrzeichen der Stadt gilt, bietet Marseille seinen Einwohnern und zahlreichen Touristen eine Vielzahl kleiner und etwas größerer Parks und Grünflächen.

DAS UMLAND VON MARSEILLE

Wenn man aber über Marseille spricht, spricht man nicht nur von Marseille. Viel zu nennenswert sind Städte und Städtchen der Metropolregion Marseille wie die Universitätsstadt Aix-en-Provence und auch Cassis welches malerisch im Massif des Calanques eingebettet liegt.

AIX-EN-PROVENCE

Aix-en-Provence ist das Tor in die Provence und bietet all das was Marseille fehlt. Mit lediglich 30km Entfernung von Marseille wird Aix von einem barocken Stadtbild mit kleinen Straßen und vielen Cafés, aber ebenso durch seine einladenden Plätze in der Altstadt und wunderschönen, grün gesäumten Alleen geprägt. Wer sich mal so richtig beim Schlendern durch Boutiquen im provenzalischen Stil oder durch das ein oder andere Kunstmuseum verlieren möchte, der ist in Aix-en-Provence bestens aufgehoben. Die bequemste Anreise von Marseille lässt sich mit einem der oft verkehrenden Busse gestalten.

CASSIS

Getreu dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ habe ich mir Cassis, als eines meiner ganz persönlichen Highlights, zum Schluss aufgehoben. Wie zuvor erwähn liegt Cassis, ein malerisches Örtchen mit wunderschönem Hafen und kleiner Promenade, eingebettet im Massif de Calanques. Das Massif de Calanques ist das Highlight für jeden Outdoor-Fan (Klettern, Hiken, Mountainbike), Fotografen aber auch Sonnenanbeter. Das entlang der Mittelmeerküste hochragende Kalksteinmassiv bietet einzigartige Ausblicke. Viele kleine vorgelagerte Inseln runden das Bild ab. Das Massif de Calanques besteht aus vielen fjordartigen Schluchten und am Ende einer jeden wartet entweder ein kleiner Strand mit kristallklarem Wasser oder auch mal ein naturbelassener kleiner Hafen.

In eben einer dieser wunderschönen Buchten wartet auch Cassis darauf, entdeckt zu werden. Wird Cassis zu Wasser angesteuert, was durch eine Vielzahl örtlicher Anbieter ermöglicht wird, fallen einem zwei Dinge auf. Zum einen die belebte Promenade mit ihren farbenfrohen Gebäuden, zum anderen die Burg von Cassis welche gut sichtbar über dem Städtchen thront. Ein absoluter Muss ist es sich in Cassis die ein oder andere Kugel Eis zu genehmigen, denn noch nie hatte ich ein Besseres als dort. Hat man es nicht eilig lädt die Kleinstadt zum Bummeln ein. Der Abend lässt sich dann gemütlich an einem der zahlreichen Restaurants entlang der Promenade ausklingen – das Abendessen sollte allerdings gut ins Reisebudget einkalkuliert werden.

Ich hoffe ich konnte Euch einen guten Überblick über Marseille und seine Metropolregion verschaffen. Ich freue mich wenn es Euch gefallen hat - gerne berate ich bei allen Fragen rund um diese wunderbare Region!