Eine Nordlandreise – war das nicht schon immer ein Wunschtraum von mir gewesen? Und nun hatte ich die Gelegenheit im März 2010 Schwedisch-Lappland, das Alaska Europas, kennen zu lernen.

Mit LH und SAS ging es von Frankfurt am Main über Stockholm nach Kiruna. Unser erstes Ziel war der Abisko-Nationalpark etwa 100 km von Kiruna entfernt. Dieser Nationalpark wurde bereits 1909 unter Schutz gestellt und liegt im schwedisch-norwegischen Grenzgebiet, etwa 200 km nördlich des Polarkreises und am Südufer von Schwedens siebtgrößtem See – dem Torneträsk See.

Welch eine Landschaft! Das Übernachtungshotel Abisko Fjällby ist eingebettet in die einzigartige Kulisse der markanten Berggruppe „Lapporten“, was zu Deutsch so viel wie „Tor zu Lappland“ bedeutet. Man könnte es auch „Tor in eine andere Welt“ nennen. Kein Wunder, dass diese Gegend gerade bei Aktivurlaubern sehr beliebt ist. Hier wollten wir einfach nur die idyllische Winterlandschaft genießen, mit Schneeschuhwandern! Vom Hotel wurden wir mit Thermooveralls, Handschuhen und Schneeschuhen ausgerüstet und ab ging es unter fachkundiger Begleitung in den Abisko Nationalpark. Eine unendliche Schneelandschaft lag vor uns, und an das Gehen mit den Schneeschuhen gewöhnte man sich schnell. Das aktive Wandern in der glasklaren Luft ist so recht geeignet, den Kopf von allen zivilisatorischen Zwängen frei zu bekommen.

Ein unglaubliches Erlebnis kam dann am Abend auf uns zu: Mit dem Sessellift schwebten wir hinauf zur Aurora Sky Station, die auf dem Berg Nuolja etwa 900 m über dem Meeresspiegel liegt, und bereits diese 20-minütige Fahrt in der Dunkelheit und eingepackt in warme Decken vergisst man so schnell nicht. Von dieser Beobachtungsstation aus bietet sich die weltweit beste Möglichkeit zur Beobachtung des Phänomens der Polarlichter, der „Aurora Borealis“. Nie wieder wird man diese Himmelserscheinungen vergessen, dieses Huschen meist grünlich leuchtender „Wolken“, die beim Auftreffen geladener Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre entstehen. Ich meine, allein das erleben zu können, ist schon die Reise wert.

Am nächsten Morgen befuhren wir die ohne Frage schönste Bahnstrecke Skandinaviens von Abisko nach Narvik (Norwegen). Diese herrliche Fahrt führt immer entlang des Ofotfjords (Atlantik). Dieser Fjord liegt in Nordnorwegen und ist etwa 78 km lang, bis zu ca. 550 m tief und von bis zu 1.700 m hohen Bergen umgeben. Nach einer kurzen Mittagspause in der Hafenstadt Narvik, die am östlichen, inneren Ende des Fjords liegt, ging es mit dem Bus zurück nach Schweden, genauer gesagt nach Björkliden, wo wir im Hotel Björkliden Fjällby freundlich mit Kaffee und Kuchen begrüßt wurden. Die Anlage liegt über dem See Torneträsk und auch von hier aus hat man den unvergesslichen Blick auf Lapporten. Die ganze Anlage besteht aus dem Hauptgebäude „Fjället“ sowie den rund um das Hotel verstreut liegenden landesüblichen Blockhäusern.

Unser Tagesziel war dann am Abend das Hotel Artic Eden in Kiruna. Dieses Hotel liegt mitten im Zentrum der Stadt und ist sehr komfortabel eingerichtet, mit engem Bezug zur samischen Lebensart, die mit modernen Annehmlichkeiten kombiniert wurde. Der Wellnessbereich mit Schwimmbad und Sauna bot eine gute Gelegenheit zur Entspannung, bevor wir am Abend zu einem 3-Gänge-Menue mit lappländischen Spezialitäten im hauseigenen Restaurant gebeten wurden.

Alles bisher Erlebte wurde am nächsten Tag in Jukkusjärvi noch getoppt: Der Besuch im Original ICEHOTEL. Staunend steht man vor diesem „Haus“, das im Jahr 2010 zum 20sten Mal seine Pforten öffnete. Ein kleines Jubiläum also. Es erstrahlt jährlich in neuem Glanz und zieht Besucher aus aller Herren Länder an. Viele „eiskalte“ Zimmer, eine Empfangshalle, eine „ICE Bar“ und sogar eine Eis-Kirche werden durch die Mithilfe zahlreicher Künstler aus aller Welt geschaffen, die in wochenlanger Schnitz-, Polier- und Schleifarbeit bemüht sind, ein faszinierendes bewohnbares Hotel aus Eis zu schaffen. So hatte ich mir das größte ICEHOTEL der Welt nicht vorgestellt. Wie reizvoll muss es sein, hier einmal eine Nacht im warmen Schlafsack auf einem Eisbett zu verbringen…

Für ein Abenteuer ganz besonderer Art wurden wir wiederum mit Thermoanzügen, Motorradhelmen, dick gefütterten Schuhen und dicken Handschuhen ausgestattet, und nach einer intensiven Einweisung in Fahrtechnik und Sicherheit im Umgang mit einem Schneemobil, dem wichtigsten Fortbewegungsmittel der Region, ging es in rasanter Fahrt über teils präparierte und teils nicht präparierte Pisten durch die herrliche, abwechslungsreiche Winterlandschaft zu einem Wildnis-Mittagessen in einer Blockhütte. So ein Fahrgefühl hat man nicht alle Tage – es ist die pure Lust.

Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, erfuhren wir auch noch die andere Art der Fortbewegung im hohen Norden: Eine Hundeschlittenfahrt. Warm eingepackt in Decken zogen uns die treuen Tiere in hohem Tempo durch die traumhafte und unberührte Natur rund um Jukkusjärvi. So kann man die eisige Natur in ihrer ursprünglichsten Form erleben. Unser Ziel war das samische Lager Sami Sida am Fluss Torneälven. Hier sammelten wir reichlich interessante Informationen zur Kultur der Samen, den Ureinwohnern Lapplands. Nach Schneemobil und Hundeschlitten ergab sich hier noch die Möglichkeit, ein paar Runden mit einem selbstgesteuerten Rentierschlitten zu drehen.

Nach diesem erlebnisreichen Tag fuhren wir nach Kiruna zurück, wo wir am Ortsrand im Hoteldorf Ripan (zu Deutsch „Schneehuhn“) untergebracht wurden. Die Anlage ist im Stil einer weitläufigen, nordischen Ferienanlage gebaut und bildet in Sachen Design, Farben und Materialien einen deutlichen Bezug zu Lappland und seiner Kultur. So muss sich ein landestypisches Hotel präsentieren.

Wollen Sie mehr erfahren? Dann besuchen Sie mich im DER Reisebüro Maintal. Ich bin sicher, ich kann auch Sie für eine solche Nordlandreise begeistern.

Schwedisch-Lappland

Impressionen vor Ort